Schriften

 

In den Dannenlanden kann man ein Wort auf zwei verschiedene Weisen schreiben: In Runen oder in Buchstaben, wobei beide Schriften sich in Alter, Entstehungsgeschichte, Umfang und Zweck unterscheiden.

Runenschrift

Runentabelle

Runen (auf Bregonen rahawintir, was „die Allwissenden" bedeutet) sind deutlich älter als die Buchstaben. Der Ursprung der Kildoran-Reihe (benannt nach der Reihenfolge der ersten acht Zeichen: K-I-L-D-O-R-A-N) reicht bis in die ältesten Tage der Dannenlande zurück und verliert sich dort, sodass nicht eindeutig zu sagen ist, welches Volk sie zuerst benutzte. Die Saga schreibt ihnen einen göttlichen Ursprung zu: Der Gott Ethreban soll sie den Erdbewohnern geschenkt haben, um ihnen Einsicht in die Zukunft zu gewähren.

Die Runen sind ursprünglich nicht als Schrift zum alltäglichen Gebrauch (wie für Briefe oder Hausaufgaben) gedacht. Durch ihre Form eignen sie sich gut zum Ritzen oder Meißeln. Es finden sich nur gerade Linien, die sich leicht schnitzen lassen. In den Dannenlanden verwendet man Runen vor allem für Inschriften auf Gebäuden oder Gegenständen, zur Niederschrift der Saga und natürlich für Zauberei und Weissagung.

Jeder Rune entspricht nicht nur hierbei ein fester Begriff. Die a-Rune beispielsweise steht für (bregonisch) ahi, (elfisch) ailin oder (nibelungisch) ascod - „Wasser". Interessant ist, dass Begriffe, die eine entsprechende Rune besitzen, in jeder der großen dannenländischen Sprachen mit dem Laut beginnen, für den die Rune steht.

Im Laufe der Jahre ist die ursprüngliche Runenreihe nicht unverändert geblieben. Zeichen wurden verkürzt oder erweitert, sogar die Schreibrichtung blieb nicht immer gleich. Rechts siehst Du die einundzwanzig Zeichen, die im elften oder zwölften Jahrhundert, also zur Zeit des Schwanenkrieges, in Benutzung waren. Runen werden stets in Rahmen geschrieben, für geistliche Texte muss bunte Tinte (meist rot oder braun) verwendet werden. Betonungszeichen werden einfach auf den Rahmen geschrieben. Ein Zeichen am oberen Rahmen verlängert den Laut darunter, eins am unteren verkürzt ihn. Buchstabendopplungen kommen daher nie vor.

Dies hier ist die Inschrift von Pellinors Schwert in Kildoran-Runen aus dem zwölften Jahrhundert.

Runenschrift